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Entorse Altération anatomique

Verstauchung der Schulter: Eine der häufigsten Gelenkverstauchungen

Verstauchung der Schulter: Eine der häufigsten Gelenkverstauchungen

Was ist eine Verstauchung der Schulter, Anatomiewissen + viele Infos zu den Verstauchungsgraden + der Behandlung in den diversen Phasen bis zur Genesung


Verstauchung der Schulter 

Eine Verstauchung tritt auf, wenn die Schulter einem heftigen und unerwarteten Trauma ausgesetzt war oder eine übertriebene und unnatürliche Bewegung ausführt wurde, welche die physiologischen Grenzen des Gelenks verändert. Es kommt zu einer vorübergehenden Veränderung des anatomischen Gefüges des Gelenks, deren direkte Folgen eine Überdehnung mit mehr oder weniger offensichtlichen Rissen der Bänder und der peri-artikulären Weichteile sind. Im Unterschied zur Luxation, bei der es dauerhaft zu einem Verlust der Verbindung zwischen den Knochenköpfen kommt, kehren die Knochenenden nach dem Trauma einer Verstauchung an ihren Platz zurück.

Grundsätzlich können alle Gelenke verstaucht werden, aber diejenigen, die weniger eingeschränkt und mehr Bewegungsfreiheit besitzen, wie Knöchel, Knie und Schulter, sind häufiger von dieser Pathologie betroffen.

Wen es betrifft?

Schulterverstauchungen sind häufig, insbesondere bei Athleten, die Bewegungen mit hohen Geschwindigkeiten oder Kontaktsportarten wie alpines Skifahren, Jet-Ski, American Football, Rugby und Wrestling ausüben. Diese Verstauchungen resultieren normalerweise aus einem Sturz auf eine Schulter oder, seltener, auf den ausgestreckten Arm. Diese traumatischen Ereignisse kommen jedoch nicht nur bei Sportlern vor: Wer einen Sturz, einen Aufprall oder einen Autounfall erleidet, riskiert eine Verstauchung. Darüber hinaus gibt es prädisponierende Ursachen für Verstauchungen der Schulter wie angeborene und erworbene Störungen der Knochenkonformationen, Laxität der Bandstrukturen, Haltungsfehler oder ein gewisser Grad an Gelenkinstabilität aus früheren Traumata oder Frakturen.

Anatomie und Bewegungen

Die Schulter ist ein sehr komplexes Gelenk, das den Arm mit dem Rumpf verbindet und aus Schulterblatt, Humerus (Oberarmknochen), Schlüsselbein und Brustbein besteht. Diese vier Knochen wirken über fünf Gelenke zusammen: das Scapulo-Humerus-Gelenk (zwischen Schulterblatt und Humerus), das Sterno-Clavicular-Gelenk (zwischen Brust- und Schlüsselbein), das Acromio-Clavicular-Gelenk (zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein) sowie das Scapulo-Thorax- und Subacromial-Gelenk . Das Schultergelenk ist im menschlichen Körper auch das beweglichste Gelenk. Ein komplexes Zusammenspiel von Muskeln und Sehnen ermöglicht der Schulter einen sehr großen Bewegungsradius, wobei ihre Stabilität erhalten bleibt (auch dank der Bänder, Muskel- und Sehnenzüge). Die Hauptbewegungen sind die Abduktion, wenn wir den Arm vom Rumpf wegbewegen; während beim Annähern eine Adduktion erfolgt. Eine Flexion der Schulter tritt auf, wenn wir den Arm nach vorne bringen; während die Extension den Arm zurück in die Streckung bringt. Andere Bewegungen sind die Flexo-Extension in der horizontalen Ebene mit abgespreiztem Arm sowie die Innen- und Außenrotation des Arms.

Welche Bewegungen liegen einem Verstauchungs-Trauma zugrunde? Im Allgemeinen handelt es sich um eine plötzliche und abnormale Bewegung der Schulter, wie sie beispielsweise durch einen direkten Schlag oder einen Sturz auf die Schulter oder durch übermäßiges Verdrehen des Gelenks selbst verursacht wird. Das daraus resultierende Ergebnis ist eine Dehnung der Bänder über ihre Widerstandskapazität hinaus mit einem möglichen Riss der Fasern, aus denen sie bestehen. Wir unterscheiden 3 Verstauchungsgrade:

  • Verstauchungen ersten Grades, bei denen die Bänder überdehnt wurden, jedoch keine strukturellen Veränderungen aufgetreten sind
  • Verstauchungen zweiten Grades, bei denen ein teilweiser Abriss der Bänder erfolgte, der zu Blutungen und Schwellungen führt
  • Verstauchungen dritten Grades, bei denen ein kompletter Bänderriss erfolgte, der im Vergleich zu den vorherigen Graden eine Instabilität der Gelenke verursacht

 

Symptome

Das charakteristische Symptom einer Verstauchung der Schulter ist ein scharfer, dumpfer und pochender Schmerz im Schulterbereich, der in benachbarte Körperregionen ausstrahlt. Der Schmerz kann unmittelbar nach dem Trauma auftreten oder sich allmählich entwickeln oder sogar erst später einsetzen, sodass manches Mal die körperliche Aktivität noch beendet werden kann.

Eine Tumeszenz (Anschwellung) ist immer vorhanden und ist sowohl auf eine Schwellung (Ödem) aufgrund einer Entzündung des peri-artikulären Gewebes, als auch auf einen Blutserum-Erguss zurückzuführen, der im Gelenk vorhanden sein kann. Die Entzündung des Gewebes und der Erguss können ein Wärmegefühl in der Schulter verursachen.

Auf der Haut kann eine Ekchymose (kleinflächige, fleckenförmige Blutung der Haut) auftreten, die bei Verstauchungen dritten Grades auch großflächig (Suffusion) sein kann. In den Stunden nach dem Verstauchungstrauma macht es auch eine gewisse schmerzbedingte funktionale Unfähigkeit mehr oder weniger unmöglich, das Gelenk zu bewegen

Alle Verstauchungen, die starke Schmerzen verursachen, sollten unverzüglich von einem Arzt begutachtet werden.

Diagnose

Der Arzt kann einige diagnostische Tests wie Radiographie anwenden, um das Vorhandensein von Luxationen oder Frakturen auszuschließen. Ultraschall und Kernspintomographie werden verwendet, um den Grad von Band- und Kapselverletzungen besser zu beurteilen und um eventuelle intraartikuläre Ergüsse zu erkennen.

Behandlung

In der akuten Phase der Verstauchung hilft das Aufbringen kalter Kompressen auf die Schulter, um Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren: Die Kryotherapie mit Eis oder Kühlbeuteln muss mehrmals täglich über einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten im Wechsel mit Ruhephasen durchgeführt werden. Das Gelenk muss so ruhig wie möglich gehalten werden, um Stress und Muskelaktivität zu reduzieren. Es ist ratsam, Schulter und Arm mit einem Kompressionsverband oder einer Orthese zu versehen, um das Gelenk zu immobilisieren. Die Verabreichung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) oder Opioidanalgetika ist bei Verstauchungen einer gewissen Größenordnung angezeigt, die erhebliche Schmerzen verursachen. In diesen Fällen, bei beträchtlich großen Ergüssen oder damit verbundenen Frakturen könnte auch eine antithrombotische Therapie durchgeführt werden.

Sobald die akute Phase abgeklungen ist, wenn die Schwellung und der Erguss wieder resorbiert wurden oder nach einer Operation (im Allgemeinen bei Verstauchungen dritten Grades mit vollständigem Bänderriss oder bei damit verbundenen Frakturen erforderlich), muss die Schulter wieder schrittweise bewegt werden, um die Gelenkfunktion so schnell wie möglich wiederherzustellen: je nach Art der Verletzung oder Operation wird ein Programm zur Rehabilitation vereinbart. In dieser Phase und bis zur vollständigen Genesung kann es bei täglichen Aktivitäten ratsam sein, die Schulter mit einer geeigneten Orthese zu stützen, die aus einem gepolsterten Bandage zum Immobilisieren mit einer Struktur aus Armschlingen und Schultergurten besteht.


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